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Je nachdem ob es sich um eine Wühlmaus oder einen Maulwurf handelt, stehen Ihnen unterschiedliche Methoden zur Vertreibung bzw. Bekämpfung zur Verfügung. Bei den Methoden zur Vertreibung ist die Erfolgschance variabel, da nur wenige Mittel eine hohe Effizienz in der Praxis gezeigt haben. In der Praxis zeigten die meisten typischen Hausmittel nur wenig oder einen stark zeitlich begrenzten Erfolg.
Duftstoffe
Natürliche Hausmittel mit einem intensiven Geruch sind sowohl zur Vertreibung von Maulwürfen als auch Wühlmäusen erlaubt. Die Liste an empfohlen Hausmittel ist lang und reicht von zerstoßenen Knoblauchzehen bis hin zu Blättern von intensiv riechenden Bäumen wie Holunder oder Walnuss. Den Geruch von Sauermilch, Essigessenz oder den zerstoßenen Zweigen vom Lebensbaum meiden die Tiere ebenfalls häufig. Arbeiten Sie mit natürlichen Duftstoffen, müssen Sie innerhalb von wenigen Tagen wieder neue Mittel in den Gängen verteilen, da der Geruch rasch verschwindet.
Buttersäure

Buttersäure ist in handlichen Platikflaschen erhältlich.
Die Buttersäure ist das Geheimmittel gegen die lästigen Tiere im Garten und ist für Maulwürfe und Wühlmäuse zulässig. Hier wird ebenfalls mit dem intensiven Geruch gegen die Tiere vorgegangen, der deutlich länger als bei anderen natürlichen Mitteln anhält. Reine Buttersäure ist flüssig und farblos und hat einen dominanten Geruch, der an schlecht gewordene Butter oder Erbrochenem erinnert. Der intensive Geruch wird wahrnehmbar, wenn die Buttersäure mit Wasser bzw. Sauerstoff in Kontakt kommt. Ein Vorteil der Buttersäure ist, dass sie sowohl von Mensch als auch Tier in kleinsten Mengen von den Riechorgangen wahrgenommen wird. Wenn Sie einen Maulwurf oder eine Wühlmaus vertreiben, benötigen sie ebenfalls nur kleinste Mengen, die nicht einfach in den Gang geschüttet werden dürfen. Bei Buttersäure handelt es sich um einen Gefahrenstoff der Klasse 1B und darf nur mit geeigneter Schutzbekleidung verwendet werden.
Dazu gehören in jedem Fall Schutzhandschuhe, Augen- und Gesichtsschutz und optional noch ein Schutzanzug. So vorbereitet können Sie einige Stofffetzen mit Buttersäure versehen, die Sie mit einem Stock in die Gänge drücken. Damit sie die Fetzen später wie der finden, markieren Sie sich die Stellen, an denen Sie sie in die Gänge gelegt haben. So können Sie, nachdem Sie die Tiere erfolgreich verjagt haben, die Fetzen wiederfinden und entfernen. Dazu sollten Sie ebenfalls eine geeignete Bekleidung, in jedem Fall aber immer Handschuhe tragen. Aufgrund des intensiven Geruchs der Buttersäure reichen wenige Tropfen auf dem Stofffetzen aus, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Auf den Behältern finden Sie außerdem Warnhinweise und Hinweise zur Verwendung, die Sie für eine sichere Anwendung beachten müssen.
Pflanzenjauchen
Pflanzenjauchen sind bei Gärtnern ein altes Hausmittel bei vielen Problemen. Zum Ansetzen der Jauche werden beispielsweise intensiv duftende Pflanzen wie etwa Holunderblätter verwendet. Die zerkleinerten Blätter werden mit Wasser angesetzt und mehrere Wochen stehen gelassen. In dieser Zeit zersetzt sich das organische Material und das Resultat ist eine Pflanzenjauche. Diese hat einen strengen Geruch und wird ebenfalls in die Gänge gegossen. Grundsätzlich eignet sich diese Methode für alle Arten, beim Maulwurf ist darauf zu achten, dass durch große Flüssigkeitsmengen wichtige Lebensbereiche nicht zerstört werden.
Ultraschall
Ultraschall-Geräte auch Maulwurf-Pieper genannt werden hauptsächlich gegen Maulwürfe verwendet. Sie sind nur bedingt wirksam gegen Wühlmäuse, aber auch ihre Wirkung gegeben über Maulwürfen ist vergleichbar zu Buttersäuregeringer. Gestört fühlen sich die Tiere von den Schallwellen, die im Niedrigfrequenzbereich liegen, da sie sensibel gegenüber Geräuschen sind. Dadurch reicht es oft sogar, wenn Sie regelmäßig Rasen mähen oder einen Mähroboter besitzen, wodurch sie sich ebenfalls gestört fühlen und sich im günstigsten Fall ein neues Revier suchen.
Metallgitter
Metallgitter sind sowohl gegenüber Maulwürfen als auch gegenüber Wühlmäusen wirksam. Dazu werden die Wurzelballen von Bäumen oder gefährdeten Pflanzen mit einem engmaschigen Metallgeflecht umwickelt. Dies hat den Vorteil, dass gefährdete Pflanzen in der Zeit wo wie anwurzeln nicht angefressen oder ausgewühlt werden können. Ein Metallgitter ist auch sinnvoll am Boden von Hochbeeten oder unter Glashäusern ohne betonierten Untergrund.
Giftköder
Giftköder dürfen ausschließlich zur Bekämpfung von Wühlmäusen ausgebracht werden. Die Giftköder sind mit einem Lockmittel versehen, das es für Wühlmäuse unwiderstehlich macht und sie von ihnen gefressen werden. Neben dem Lockstoff sind die Köder mit einer chemischen Substanz – häufig handelt es sich um Brodifacoum – versehen, die einerseits die Blutgefäße schädigt und andererseits die Blutgerinnung hemmt. Dies bewirkt ein langsames innerliches Verbluten, wodurch die Tiere in der Regel nach einigen Tagen an Blut- und Flüssigkeitsverlust sterben.
Lebendfallen

Mit einer Lebendfalle bleibt Ihr Gewissen rein.
Lebendfallen dürfen gegen Wühlmäuse immer und bei Maulwürfen nur mit Sondergenehmigung verwendet werden. Diese Fallen haben den Sinn, das Tier mittels Köder in eine Falle – meist handelt es sich um Röhren, die in die Gänge gelegt werden – zu fangen.
Dazu wird ein Köder in die Falle gelegt, und wenn sich das Tier auf Futtersuche diesen holen will, schnappt die Falle zu. Das Tier kann dann an einem anderen, von dem Garten weit entfernten, Ort ausgesetzt werden. In den meisten Fälle erwischen Sie mit einer Lebendfalle immer nur ein Exemplar – bei einer großen Familie von Wühlmäusen kann die Methode einige Zeit in Anspruch nehmen.
Totfallen
Totfallen dürfen ausschließlich gegenüber Wühlmäuse eingesetzt werden. Ähnlich wie bei der Lebendfalle sind auch die Totfallen mit einem Köder zu versehen. Will sich diesen die Wühlmaus holen wird sie beispielsweise zwischen zwei Eisenfallen eingeklemmt. Dies hat die Folge, dass den Tieren das Genick gebrochen wird oder sie ersticken.
Rückzugsorte
Naturnahe Gärten haben Rückzugsorte für Wühlmaus und Maulwurf, wo sie ungestört ihre Gänge graben können und das Nahrungsangebot ausreichend ist. Dadurch bleiben sie vorwiegend im Schutz dieser Gebiete und verirren sich nur selten in die gepflegten Bereiche des Gartens.
Natürliche Feinde

Eine Katze hilft gegen ungebetene Gäste.
Maulwürfe und Wühlmäuse haben ähnliche Feinde wie Raubvögel aber auch Haustiere wie Katzen können ein Problem für die Tiere werden. Eine Möglichkeit Maulwurf und Wühlmaus zu vertreiben ist diese natürlichen Feinde zu fördern.
Oft reicht es einen Hund oder eine Katze im Garten zu haben, weil die geruchsempfindlichen Tiere einen Feind wittern und sich lieber ein anderes Revier suchen.
Zusammengefasst: Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden
Methode | ![]() | ![]() |
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Buttersäure | gehört zu den effizientesten Mitteln um eine Wühlmaus oder einen Maulwurf zu vertreiben | der intensive Gestank kann zu Geruchsbelästigungen in der Nachbarschaft führen |
Duftstoffe | Natürliche Duftstoffe sind in fast jedem Haushalt oder Garten zu finden | Erfolg ist meist sehr gering, da der Geruch rasch verfliegt |
Pflanzenjauchen | Pflanzen werden indirekt mitgedüngt | Wirkung ist vergleichbar gering wie bei anderen natürlichen Duftstoffen |
Ultraschall | Für Tiere gänzlich ungefährlich | Auf größeren Grundstücken müssen mehrere Geräte eingesetzt werden |
Metallgitter | kostengünstiger aber effizienter Schutz | nur ein punktueller Schutz von einzelnen Pflanzen oder Bäumen möglich |
Giftköder | sehr effizient, da sie zielgerichtet in den Gängen ausgelegt werden können und eine 100%ige tödliche Wirkung haben | vereinzelt kommen Vergiftungen von anderen Tieren wie Haustieren vor, weil sie vergiftete Wühlmäuse gefressen haben |
Lebendfallen | humane Art die Tiere loszuwerden | erfordert etwas Geschick und Geduld |
Totfallen | effiziente Methode, um Wühlmäuse loszuwerden | erfordert etwas Geschick, die Tiere zu fangen, außerdem verwühlen die Tiere gerne die Fallen, wodurch sie zuschnappt, ohne die Tiere zu verletzen |
Natürliche Feinde | geringer Arbeitsaufwand | Maulwürfe und Wühlmäuse sind nur ein Teil der Nahrung von natürlichen Feinden, wodurch es lange dauern kann, bis sie aus dem Garten verschwunden sind |
Rückzugsorte | Arbeitsaufwand ist gering und sie fördern die Natur | können die Vermehrung begünstigen, wodurch sich die Tiere neue Gebiete erobern |